Gut für die Nachwelt: So gestaltet man die Bestattung nachhalitg
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Vegane Ernährung, verzicht auf Flugreisen, nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel. Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Alltag umweltbewusst zu gestalten. Doch warum sollte die persönliche Mühe um Nachhaltigkeit mit dem Tod enden? Auch die Bestattung und die letzte Ruhestätte selbst kann man im Hinblick auf die Nachwelt durchaus verträglich gestalten. Bereits zu Lebzeiten kann man entsprechende Vorkehrungen treffen.
Im Gespräch mit dem Bestatter ist es möglich, jene Vorgehensweisen zu diskutieren, die sich am besten umsetzen lassen. Elke Herrnberger, Pressesprecherin des Bundesverbands Deutscher Bestatter, erklärt: „Bestatter reagieren auf den wachsenden Wunsch nach Nachhaltigkeit von Angehörigen und Vorsorgenden und erweitern ihre umweltfreundlichen Angebote." Die folgende Liste zeigt einige Optionen rund um die Gestaltung einer nachhaltigen Bestattung. Und das gilt sowohl für die traditionelle Beerdigung als auch für die Feuerbestattung.
Umweltbewusste Bestattung: Mit diesen Maßnahmen wird die Beerdigung nachhaltig
- Den Grabstein, den Sarg sowie die Bestattungskleidung kann man von ökologisch produzierenden Herstellern beziehen. Leinen- oder Baumwollkleidung wird beispielsweise in kurzer Zeit natürlich abgebaut. Kleidung aus Polyester dagegen existiert über Jahrzehnte weiter
- Bei der Wahl des Sarges kann man auf Holz ohne Lack oder auf umweltfreundliche Materialien aus Pappe oder Bambus zurückgreifen
- Das Sarg-Innere kann man mit natürlichem Material füllen, das in seiner Herstellung zuvor die Umwelt nicht unnötig belastet hat
- Die Wege für die Überführung des Leichnams sowie die Anreisen der Trauergäste sollten möglichst kurz sein
- Eine mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbare letzte Ruhestätte gestaltet auch die späteren Besuche der Nachkommen am Grab nachhaltig
- Für die Trauerfeier sollte man regionale und saisonale Produkte wählen. Beispielsweise, was die Verpflegung der Gäste und die Tischgestaltung angeht
- Bei der Grabgestaltung sollte man heimische und robuste Pflanzen bevorzugen, die wenig Wasser benötigen
- Entscheidet man sich für eine Naturbestattung, entfallen Grabsteine sowie der Holzbedarf für den Sarg – und die Asche lagert umweltfreundlich in einer biologisch abbaubaren Urne. Somit werden die Überreste des Verstorbenen ganz natürlich Teil des umliegenden Ökosystems. Für viele Menschen ist das zu Lebzeiten ein tröstlicher Gedanke, wenn sie über ihren Tod reflektieren
Friedhof als Ort der Nachhaltigkeit
Der Friedhof ist zwar die letzte Ruhestätte für die Verstorbenen und Ort der Erinnerung für die Hinterbliebenen. Darüber hinaus sind Friedhöfe aber noch viel mehr. Mit ihren zahlreichen Pflanzen sind sie nicht nur Lebensraum für Tiere, sondern leisten auf diese Weise auch – gerade in Städten – einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt. Einige Träger von Friedhöfen treiben diese Entwicklung auch aktiv voran. Beispielsweise legen Kommunen ganz bewusst Insektenweiden und Bienenhotels an oder überlassen einzelne Flächen auf dem Friedhof dem naürlichen Wuchs, ohne dass sich Hinterbliebene oder beauftragte Gärtner darum kümmern. Dadurch erhalten Friedhöfe auch immer mehr einen parkähnlichen Charakter – und das erhöht die Aufenthaltsqualität auf dem Areal ungemein.