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Weihnachten ohne den geliebten Menschen: Umgang mit Trauer an den Feiertagen

Autor Daniel Hagmann

© Christin Klose/dpa

Weihnachten und die damit verbundenen Feiertage sind die Zeit der Familie. In diesen Tagen wird es besonders offensichtlich und spürbar, wenn ein geliebtes Familienmitglied oder ein enger Freund nicht mehr unter den Lebenden weilt. Die damit einhergehende Trauer und der Schmerz, verbunden mit der Witterung in der kalten und dunklen Jahreszeit, können sehr belasten. Und manchen Hinterbliebenen sogar Angst einflößen.

Aber auch, wenn man im Zuge des "Fests der Liebe" von Freude und Lichterglanz umgeben ist, kann einem der Verlust besonders bewusst werden: Zwischen all den glücklichen oder verliebten Menschen fühlt man sich mit seiner Trauer rasch einsam. Beispielsweise das erste Weihnachten ohne den Partner, mit dem man viele Adventserinnerungen teilt, verleitet dann dazu, sich zurückzuziehen, zu isolieren und mit seiner Trauer allein zu sein. Denn weder organisatorisch noch emotional lässt sich das Weihnachtsfest nach dem Tod eines nahestehenden Menschen mit den Feiertagen der vergangenen Jahre vergleichen.

Trauer an Weihnachten: Bräuche und Zeremonien erzeugen Dankbarkeit

Helfen kann es dabei, an alten Bräuchen festzuhalten, die weiterhin funktionieren, oder auch neue Rituale in die Weihnachtszeit zu integrieren. Schließlich können Zeremonien in der Trauerzeit Halt geben und für die gemeinsame Zeit mit dem Verstorbenen Dankbarkeit stiften. Hier sind einige Möglichkeiten, die den Umgang mit der Trauer zur Weihnachtszeit erleichtern und sogar dafür sorgen können, dass positive Gefühle für das gemeinsam Erlebte die Verlustemotionen deutlich übertrumpfen:

  • Friedhofsbesuch: Bei einem Gang zum Grab des Verstorbenen kann man sich diesem besonders nah fühlen. Wer dabei noch einen Zweig des heimischen Weihnachtsbaums aufs Grab legt, integriert den Verstorbenen gedanklich in die Festtage
  • Individuelle Dekoration: Wenn man Lieblingsgegenstände des Verstorbenen oder ein Foto unter den Weihnachtsbaum stellt, schafft man Raum für das verstorbene Familienmitglied
  • Leerer Platz: Das Freilassen des Stuhls des Verstorbenen beim Weihnachts-Familienessen symbolisiert: Hier fehlt jemand, der uns in all den Jahren sehr wichtig war
  • Stiller Moment: An Heiligabend kann eine gemeinsame Gedenkminute für den Verstorbenen innerhalb der Familie helfen, gemeinsam die Trauer zu verarbeiten
  • Brief an den Verstorbenen: Gemeinsame Erinnerungen oder auch Wünsche an den Verstorbenen zu formulieren, hilft, die Gedanken zu ordnen, spendet Trost, erleichtert in der Trauer und hält das Andenken an den geliebten Menschen lebendig

Umgang mit Trauer: Auch in der Weihnachtszeit das Gedenken zulassen

Wichtig ist in jedem Fall, das Thema Trauer, gerade zur Weihnachtszeit, nicht zu verdrängen und auf die innere Stimme zu hören. Schließlich gilt Trauer als seelische Reaktion auf den erlittenen menschlichen Verlust, die bewirkt, dass die aufgerissenen emotionalen Wunden heilen können.

Aber: Jeder Mensch trauert anders. Ein Patentrezept für den Umgang mit Trauer gibt es nicht. Es wäre ein Fehler, sich an von außen herangetragenen Dogmen und Regeln zu orientieren, wenn das eigene Gefühl und die innere Stimme zu anderen Verhaltensweisen und Trauermethoden neigen, die einem vermutlich eher guttun.

Aber auch für Menschen, die dem kürzlich Verstorbenen nicht allzu nahe gestanden sind, kann die Weihnachtszeit zu Belastung werden. Etwa, wenn diese sich fragen, wie sie den nahestehenden Hinterbliebenen ihre Anteilnahme ausdrücken können. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man eine einfühlsame Weihnachtskarte für die Hinterbliebenen formuliert.