Für immer mit dem Liebling vereint: Mensch-Tier-Bestattungen werden immer gefragter
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Manch einer mag den Wunsch belächeln, für viele ist es aber eine Herzensangelegenheit: Sie möchten zusammen mit ihrem geliebten Haustier bestattet werden. Denn das Verhältnis zum Vierbeiner ist oft innig und familiär, da für manche – gerade ältere Menschen – Hund oder Katze mitunter die einzigen Weggefährten auf ihrem letzten Lebensabschnitt sind. Das sind gute Gründe, die zur Weiterentwicklung der deutschen Bestattungskultur und zur Änderung so mancher Friedhofssatzung geführt haben.
Schon seit 2015 sind hierzulande Mensch-Tier-Bestattungen erlaubt. Damals bot der erste Friedhof diese alternative Art der Bestattung an. Heute sind es schon etliche – beispielsweise in Hamburg, Essen, Ladenburg, Görlitz oder Grefrath. Sie alle weisen gesonderte Flächen für diese alternative Art der letzten Ruhe aus. Dorthin können Angehörige bei einem Friedhofsbesuch auch ihre eigenen Haustiere mitbringen. Die Mensch-Tier-Bestattung ist im Übrigen keine Erfindung der Neuzeit. Schon vor Tausenden von Jahren ließen sich Menschen zusammen mit Hund und Katze zur letzten Ruhe betten, wie Mumienfunde aus dem alten Ägypten beweisen.
Bestattung von Mensch und Tier: Kein Vermischen der Asche
Die zunehmend nachgefragte Mensch-Tier-Bestattung ist im Grunde eine normale Urnenbestattung, wobei die Kremierung des Vierbeiners im Tierkrematorium erfolgt. Ein Vermischen der menschlichen mit der tierischen Asche ist untersagt. Ebenso wenig darf das Aussegnen des Haustiers bei der Trauerfeier seines verstorbenen Herrchens oder Frauchens erfolgen. Denn offiziell haben Tiere den rechtlichen Status einer Grabbeigabe. Erst dadurch wird hierzulande die gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier überhaupt möglich. Auch wenn beide später in einem Grab vereint sind, erfolgen die Überführung und die Einäscherung getrennt voneinander.
Wer den Wunsch hegt, sich gemeinsam mit seinem Haustier bestatten lassen zu wollen, sollte dies schon zu Lebzeiten kundtun. Am besten eignet sich dafür eine Bestattungsverfügung, in der alle persönlichen Wünsche und die Kosten geregelt werden. Dazu gehört es auch, festzulegen, was mit dem Vierbeiner passiert, sollte dieser den Menschen überleben. In diesem Fall ist es wichtig, dass nicht nur schriftlich dokumentiert wurde, wer sich um die Pflege des Tieres kümmert, sondern auch, wer dafür sorgen wird, dass das Tier später im selben Grab beerdigt wird.
So viel kosten Mensch-Tier-Bestattungen
Ein Schnäppchen sind Mensch-Tier-Bestattungen übrigens nicht. In Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis etwa muss man mit Kosten in Höhe von 4.700 Euro rechnen – plus 340 Euro für die Tierurne. Allerdings beinhaltet diese Summe auch die spätere Grabpflege.