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Bemalen, beschriften, bekleben: Die letzte Ruhestätte geht auch ganz individuell

Autor Ulrike Kübelwirth

© AETAS Lebens- und Trauerkultur/dpa

Nein, 08/15 war sein Leben nie. Wieso also sollte die Bestattung dann streng formal ablaufen? Wem schon die Vorstellung nicht behagt, dass ein lieber Verstorbener genauso beigesetzt wird, wie alle anderen Menschen, wer ihm gerne etwas Individuelles für seine letzte Reise mit auf den Weg geben möchte, der hat die Möglichkeit, den Sarg oder die Urne ganz individuell zu gestalten. Denn jeder Mensch ist einzigartig. Da ist es schön, wenn auch der Sarg dies ausdrückt. Befragt man Bestatter, äußern Hinterbliebene immer öfter den Wunsch, den Sarg ganz eigenständig zu bemalen. Eine besondere Bestattungsmöglichkeit gibt es beispielsweise auch für Fußball-Fans in Hamburg: Dort können sich Anhänger des HSV sogar auf dem Vereinsfriedhof in unmittelbarer Nähe zum Stadion bestatten lassen.

Warum auch sollte es die schlichte Holzkiste sein, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten ein farbenfroher Mensch war? Zum Beispiel einer, der Rosen geliebt hat. Oder Reisen. Oder Hunde. Warum sollten die Enkel vor der Bestattung nicht ihre Handabdrücke auf dem Sarg hinterlassen - oder ihre guten Wünsche?

Bemalen des Sargs hilft beim Umgang mit der Trauer

Grundsätzlich ist dies alles erlaubt. Bemalen, beschriften, bekleben, Schnitzereien anbringen oder Schmuckelemente – alles kein Problem. Doch die Verse, Bilder, Zeichnungen und Texte sollten auch wirklich zu der verstorbenen Person passen, die darin ihre letzte Ruhe findet. Und wer unsicher ist: Auch hier stehen die Bestatter den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Wenn gewünscht, geben sie beispielsweise Tipps zur Farbwahl oder machen Gestaltungsvorschläge.

Den Sarg zu bemalen, ist aber nicht nur ein letzter Liebesbeweis. Die Aktion kann auch bei der Trauerbewältigung helfen. Ganz besonders, wenn Kinder oder Jugendliche vom Tod eines geliebten, nahestehenden Menschen betroffen sind, ist das gemeinschaftliche Bemalen des Sarges eine gute Art und Weise, ihrem Gefühl für den Verstorbenen, ihrer Trauer und ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Gestalten Trauernde den Sarg, so sind sie dabei der verstorbenen Person besonders nahe. Vor allem für kleine Kinder ist dies eine tröstliche Aktion. Schließlich können sie dann immer sagen: „Ich habe Opa einen Regenbogen auf den Sarg gemalt. Darüber freut er sich sicher.“

Bemalen des Sargs unterstützt das Erinnern in der Trauer

Weil das Bemalen, bei dem jeder seiner künstlerischen Ader freien Lauf lassen kann, meist mehrere Stunden dauert, ist dies auch eine Zeit, in der sich die Hinterbliebenen ganz intensiv mit dem Leben und Sterben ihres Angehörigen auseinandersetzen - und dabei auf ihre eigene Art von ihm Abschied nehmen können.

Dabei hat auch das Erinnern einen festen Platz. Etwa, wenn man über schöne Erlebnisse spricht, die man mit dem Verstorbenen hatte. Bestatter haben auch nichts dagegen, wenn beim Bemalen beispielsweise die Musik läuft, die der Verstorbene gerne gehört hat. Und sie stellen meist auch einen Raum zur Verfügung, den die Hinterbliebenen nutzen können. Eine andere Möglichkeit des individuellen Abschieds vom Verstorbenen ist beispielsweise auch eine selbst gestaltete Urne aus Naturmaterialien. In diesem Zusammenhang sind aber auch die Ideen des Verstorbenen vor seinem Ableben entscheidend.