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Was bleibt nach dem Leben? Auch über den Tod hinaus kann man Gutes tun

 

© Radosaw/stock.adobe.com

Wer verstirbt und nicht mehr unter den Lebenden weilt, hinterlässt dennoch seine Spuren. Einerseits in den Gedanken und Erinnerungen der Mitmenschen. Darüber hinaus kann man aber auch über den eigenen Tod hinaus Gutes tun. Dieser Denkansatz kann zum Beispiel ein Antrieb dafür sein, seinen Leichnam für die Forschung oder die Ausbildung von Medizinern zur Verfügung zu stellen.

Wie genau geht man das an? Die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas hat zusammengetragen, wo Körperspenden möglich sind. In Deutschland gibt es dafür mehr als 30 Anlaufstellen. In aller Regel sind es die anatomischen Institute der Universitätskliniken.

Körperspenden: Leichnam schnell konservieren

Dort kann sich informieren, wer der Menschheit auch etwas Körperliches hinterlassen möchte. Zum Beispiel darüber, ob das Institut derzeit überhaupt neue Körperspender aufnimmt. Oder darüber, in welchen Fällen die Spende gar nicht erst möglich ist. Laut Aeternitas kann das bei starkem Übergewicht oder Infektionskrankheiten der Fall sein.

Übrigens: Sich einfach irgendein Institut auszuwählen, ist nicht möglich. Es sollte das Nächstgelegene sein. Denn im Todesfall muss der Leichnam schnell überführt werden, damit er direkt konserviert werden kann und die Körperteile noch verwendbar sind. Die Uniklinik Aachen zum Beispiel stellt die Bedingung, dass Körperspender im Umkreis von 30 Kilometern wohnen müssen. Verstirbt man außerhalb des Radius des jeweiligen Instituts – zum Beispiel auf einer Auslandsreise – kann die Körperspende nicht stattfinden. 

Körperspenderausweis und Personalausweis dicht beisammen

Denn: Einen Vertrag, der für beide Seiten bindend ist, gibt es bei der Körperspende nicht. Stattdessen füllen Interessierte lediglich eine Absichtserklärung aus. Das heißt auch: Wer sich später umentscheidet, kann davon zurücktreten, ohne die Gründe dafür offenlegen zu müssen. Man muss nur dem jeweiligen Institut Bescheid geben. Darüber hinaus ist aber auch der Erbvorgang gegenüber der Verwandtschaft ein komplexes Geschehen, in dessen Kontext Expertenrat oft hilfreich ist.

Körperspender bekommen vom jeweiligen Institut einen Körperspenderausweis ausgestellt, den sie zusammen mit dem Personalausweis bei sich tragen. Darauf steht, wer im Todesfall zu kontaktieren ist. Aeternitas rät Körperspende-Interessierten, auch die Angehörigen ins Boot zu holen. Denn: Stellt man seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung, können bis zur Beisetzung durchaus zwei oder drei Jahre verstreichen. 

Körperspender: Bestattung auf institutseigenen Friedhöfen

Oft haben die Institute eigene Gräberfelder auf Friedhöfen, wo die Körperspender bestattet werden können. Dabei veranstalten die Institute jährliche Gedenkfeiern, bei denen die Angehörigen Abschied nehmen können. In aller Regel müssen Körperspender einen bestimmten Beitrag bezahlen. Denn die Kosten für die Überführung des Leichnams und die Bestattung tragen die Institute nur zum Teil. Das Institut für Anatomie des Uniklinikums Leipzig erhebt zum Beispiel eine Bearbeitungsgebühr von 1200 Euro.

dpa