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Darum sind Trauerrituale so wichtig

Autor Ulrike Kübelwirth

© Boris Roessler/dpa

Man mag es als Aberglauben abtun - oder als altmodisch. Doch ist früher ein Angehöriger verstorben, war es für die Hinterbliebenen selbstverständlich, einige Trauerrituale durchzuführen. Etwa die Totenwache, wie sie beispielsweise in Irland verbreitet war, bei der Nachbarn und Freunde in Ruhe Abschied nehmen konnten. Dabei haben die Menschen die Fenster geöffnet, um dem Verstorbenen den „Weg nach oben“ zu erleichtern, Spiegel verhängt, damit sich die Seele nicht in ihrem eigenen Anblick verfängt. Und es wurden im Haus die Uhren angehalten, um zu zeigen: „Jetzt steht die Zeit erst einmal still“.

Diese und ähnliche Bräuche sind zwar zwischenzeitlich aus der Mode gekommen. Doch eines steht fest: Trauerrituale sind beim Umgang mit dem menschlichen Verlust wichtig. Sie geben den Hinterbliebenen Struktur und Halt, bieten die Möglichkeit, etwas abzuschließen und helfen dabei, den Verlust zu realisieren – ein wichtiger Schritt in der Trauerarbeit. Denn Rituale schaffen für Trauernde den Rahmen, indem sie ihre Gefühle und ihren Schmerz ausdrücken können. Trauerrituale sind unterschiedliche Handlungen, die nach dem Tod eines geliebten Menschen Trost spenden und die Erinnerung an ihn wachhalten sollen. Zu den heute noch üblichen Klassikern zählt beispielsweise die Trauerfeier, die Beerdigung und der Leichenschmaus.

Trauerrituale werden zeitgemäßer und moderner

Auch wenn die Totenwache oder das Verhängen der Spiegel heutzutage in den allermeisten Fällen entfällt und viele Menschen keine religiöse Bindung mehr haben, müssen zeitgemäßere Rituale her, die sich allein oder gemeinschaftlich vollziehen lassen. Etwa das Aufsteigen lassen von Luftballons, an die jeder Trauergast seine persönlichen Wünsche heftet, die er dem Verstorbenen mit auf den Weg gibt. 

Auch das gemeinschaftliche Bemalen des Sarges oder der Urne kann ein Mittel sein, den Verstorbenen zu würdigen und mit der Trauer umzugehen. Es lässt sich beispielsweise auch ein Abschiedsbrief verfassen, den man mit ins Grab geben kann. Oder Familie und Freunde treffen sich an Jahrestagen, um beim Lieblingsessen des Verstorbenen zu gedenken. Auch das Anlegen eines Gedenkalbums kann hilfreich sein.

Trauerrituale: In digitaler Form oder als Gedenkecke

Viele tröstet es bei ihrem Umgang mit der Trauer, täglich die Ruhestätte zu besuchen. Andere richten lieber daheim eine Gedenkecke mit einem Foto des geliebten Menschen, einer Kerze und frischen Blumen ein. Dort fühlen sie sich ihrem verstorbenen Angehörigen nahe und halten Zwiesprache mit ihm.

Wieder anderen hilft es beispielsweise, digitale Trauerrituale durchzuführen. Sie entzünden online eine Kerze oder schreiben dort ihre Gedanken nieder, die sie mit der Community teilen. Egal, welches Ritual man wählt – wichtig ist immer, den Faden der Erinnerung an den Verstorbenen ganz bewusst aufzunehmen. Dies erleichtert das Abschiednehmen und stärkt darüber hinaus auch die Verbundenheit der Hinterbliebenen.